Ferienpassworkshop: Wie die sagenhafte Isarnixe die Flößer verhexte

Wild rauscht die Isar unterhalb der Grünwalder Burg. Über den Felsbrocken im Flussbett reißt das Wasser in schäumenden Stromschnellen auf. Schon so mancher Flößer musste hier sein Leben lassen, macht sie doch an dieser Stelle ihrem Namen alle Ehre: „Isaria, die Reißende“.

Eine wunderschöne, aber gefährliche Sagengestalt – die Isarnixe – soll seit einigen hundert Jahren in dieser Gegend ihr Unwesen treiben. Mit ihrem rätselhaften Ruf lockt sie die Wanderer in den schönen Isarauen vom rechten Weg ab. Vor allem die Isar- und Loisachflößer, die bis Anfang des vorigen Jahrhunderts, vollbepackt mit den verschiedensten Waren, auf dem Wasserweg zu den Münchner Länden an Grünwald vorbeikamen, verzauberte sie und schickte sie in ein nasses Grab.

Warum die Isarnixe als unruhiger Geist in der Aulandschaft unterhalb der Grünwalder Burg lebt, erzählten Barbara Kerschbaumer und Sabrina Schwenger vom Verein Flößerstraße im Rahmen der Wolfratshauser Ferienpassaktion „Die Isar in der Schuhschachtel“ elf aufmerksam lauschenden Kindern. Und auch die tragische Geschichte von Philomena und ihrem Flößer, an die noch heute ein Kreuz am Radweg zwischen Waldram und Geretsried erinnert, fesselte die Mädchen und Buben.

Vier Stunden lang drehte sich im evangelischen Pfarrheim in Waldram alles um den für die Region so wichtigen Fluss. Nach einer Einführung über die wichtigsten Verhaltensregeln in einem Naturschutzgebiet, was die Isarauen ja sind, gingen die Kinder mit ihren Betreuerinnen gemeinsam ans Flussufer. Interessiert ließen sie sich verschiedene Pflanzen zeigen und beobachteten kleine Tiere. Zurück im Pfarrheim stellten sie sich dann der schwierigen Aufgabe: Wie bekomme ich diesen wilden Fluss nun in eine Schuhschachtel? Mit viel Phantasie verwandelten sie dann ihre Schuhschachteln mit verschiedenen Bastel- und Naturmaterialien in die unterschiedlichsten Isarlandschaften. Mit Wasserfarbe, schimmernden Stoffen, Märchenwolle oder Glitzerstaub wurde das Wasser in der Schachtel dargestellt. Viele banden kleine Äste zu Flößen zusammen, Teppichreste wurden zum Isarstrand. Mit Pfeifenputzern, Wolle und Stoffresten entstanden dann sogar einige Isarnixen, die hinter gebastelten Felsen oder Bäumen hervorlugten.

„Die Kinder waren begeistert dabei und haben wirklich sehr kreativ ihre Isar in die Schuhschachtel gezaubert. Dabei hatte jeder einen ganz anderen Ansatz“, lobte Erzieherin Barbara Kerschbaumer. Und eines ist sicher: Der Verein Flößerstraße wird die „Isar in der Schuhschachtel“ auch im kommenden Jahr wieder im Rahmen des Ferienpass anbieten.

 

Hier schreibt unsere Gastbloggerin Sabrina Schwenger

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