Mit Flößer Michael Angermeier im Gespräch

Michael Angermeier ist Floßmeister. Seit bereits 47 Jahren fährt der im Sommer fast täglich mit seinen Flößen von Wolfratshausen nach München. Flößer ist heutzutage kein Ausbildungsberuf mehr, deshalb hat er Orthopädiemechaniker gelernt. Das Flößerhandwerk erlernte er von seinem Vater und Großvater. Das Familienunternehmen führt er bereits in vierter Generation und sein Sohn Stefan folgt ihm in seine Fußstapfen.

Mit seinen Flößen startet Angermeier an der Floßlände und der Marienbrücke. Neben ihm gibt es noch zwei andere Flößer in Wolfratshausen: Die Cousins Franz und Josef Seitner. Franz Seitner startet an der Eisenbahnbrücke, die über die Loisach führt, Josef Seitner etwas flussaufwärts der Loisach am Schlederleitenweg.

Welche Arbeiten fallen als Flößer im Winter an?

Wir haben bereits den ganzen Herbst Stämme hergerichtet und entrindet. Aus denen entstehen dann nächstes Jahr die neuen Flöße. Im Winter selbst wird hauptsächlich in der Werkstatt gearbeitet. Da fallen dann sehr verschiedene Arbeiten an: Wir brauchen zum Beispiel neue Ruderstangen für die Flöße. Damit diese am Floß befestigt werden können, müssen wir ein spezielles Weidengeflecht flechten. In der Fachsprache nennt man das Wieden. Außerdem werden einige Schmiedearbeiten anfallen. Das kommt also viel Handarbeit auf uns zu.

Vor kurzem sind Sie mit dem Floß über den Sylvensteinsee in Lenggries gefahren. Was war der Grund dafür?

Der Sylvenstein mit dem Dorf Fall hat eine wahnsinnige Geschichte für Lenggries und die Flößerei. Das alte Fall gibt es heute nicht mehr, es liegt auf dem Grund des Sees. Anlässlich des internationalen Flößertreffens in Lenggries vom 16. bis 19. Juni wollen wir dort eventuell Rundfahrten machen. Deshalb haben wir ausprobiert, ob das überhaupt funktioniert.

Was ist Ihr Lieblingsplatzerl in Wolfratshausen?

Natürlich die Marienbrücke mit der Floßlände, wo wir mit unseren Flößen starten und die Pupplinger Au. Es gibt nichts schöneres, als da durchzufahren.

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