Ausblick und Rückblick mit Helmut Forster

Der Abschied naht: Ein Interview mit dem scheidenden Wolfratshauser Bürgermeister Forster zwischen Kommunalwahl und Bürgermeister-Stichwahl am 30.3.

 

Wie haben Sie die bisherige Wahl miterlebt?

Zum einen als sehr interessierter Beobachter, zum anderen auch als Beteiligter. An beiden Tagen war ich immer mittendrin beim Auszählen. Am Montag war mein Arbeitsplatz von den Wahlhelfern belegt, da war ich im Rathaus unterwegs und habe die Auszählung dann im Sitzungssaal mitverfolgt. Einerseits war es schon einmal ein Abschiednehmen vom Bürgermeisteramt, andererseits war es spannend zu sehen, wie sich der neue Stadtrat zusammensetzt. Das Ergebnis der Wahl war für mich wirklich in jeder Hinsicht überraschend. Dass Klaus Heilinglechner die meisten Stimmen bekommen hat, hat mich aber sehr gefreut.

 

Was passiert jetzt noch in den letzten Wochen im Amt?

Ich möchte meinem Nachfolger – egal, wer es sein wird – ein wohlbestelltes Haus hinterlassen. Es gibt daher noch viel abzuarbeiten und vorzubereiten. Mir wird also nicht langweilig werden. Bei meinem Amtsantritt wurde ich mit der Übergabe ziemlich überrumpelt, das möchte ich lieber vermeiden. Damit alles vernünftig ablaufen kann, wird z.B. eine Mappe erstellt mit allen Terminen und auch von mir bekommt der neue Bürgermeister noch einige Informationen.

 

Gibt es schon Pläne für den Stadtrat?

Die wichtigsten Punkte werden der Hatzplatz, das Westufer der Loisach und das Archiv sein, mit dem sich der Stadtrat nach dem Bürgerentscheid, je nach Ergebnis, intensiv befassen muss.

 

Was möchten Sie Ihrem Nachfolger mit auf den Weg geben?

Entscheidend ist, dass der Bürgermeister in erster Linie für die Stadt arbeiten muss und nicht für seine Partei. Das Wohl der Stadt sollte die oberste Prämisse sein und es wäre schön, wenn versucht wird, den bisherigen Weg weiterzugehen, bei dem vernünftig miteinander umgegangen wird.

 

Wie möchten Sie Ihre freie Zeit verbringen? Wird es überhaupt viel Freizeit geben?

Die Arbeit im Stadtrat und im Kreistag wird sicher einige Zeit kosten, vor allem den Kreistag habe ich bei meiner ersten Wahl etwas unterschätzt. Durch die unterschiedlichen Ausschüsse, in die man eingeteilt wird, wird viel öfter getagt und es wartet mehr Arbeit, als man am Anfang denkt.

Ich möchte mich auf jeden Fall auch in anderen Bereichen engagieren, es gibt da auch schon eine Idee, es steht aber noch nicht fest… Was ich auf jeden Fall machen möchte, ist mehr mit dem Radl unterwegs sein. Dazu habe ich bisher recht wenig Zeit gehabt.

 

Was werden Sie vermissen?

Auf jeden Fall die Zusammenarbeit mit den Mitarbeitern um mich herum, aber auch die Richtlinienkompetenz, bzw. die Gestaltungsmöglichkeiten, die man als Bürgermeister hat. Die persönlichen Gespräche mit den Bürgern werden mir auch sehr fehlen, die Bürgersprechstunde war nahezu immer voll und auch sonst habe ich oft mit den Wolfratshausern gesprochen und man konnte viele Dinge, auch ohne viel Aufwand und Aufheben darum, erledigen und den Leuten helfen.

 

An was denken Sie besonders gern zurück?

Beim Amtsantritt war eines meiner größten Ziele, das Klima im Stadtrat zu verändern und das ist auch gelungen. Wir haben intensiv zusammengearbeitet und viel bewegt. In dieser Zusammenarbeit ist es uns auch gelungen, die finanzielle Situation der Stadt zu verbessern, d.h. Schulden zu tilgen und Vermögen aufzustocken und viel zu investieren. Vor allem die Zunahme an Kindergarten-, Krippen- und Hortplätzen ist beachtlich. Wir hatten auch viele tolle Veranstaltungen, allen voran das Flussfestival, das war das Beste, was ich in den sechs Jahren erlebt habe, aber auch die ILOGA, die Loisachhallen-Eröffnung und vieles mehr. Die Beziehungen zu unseren Partnerstädten laufen sehr gut, wir konnten neue Freundschaftsverträge abschließen und die bestehenden Partnerschaften werden sehr gut gepflegt.

 

Kurzvita: http://blog.wolfratshausen.de/2014/03/helmut-forster-und-wolfratshausen/

Fotos: Helmut Forster (© Stadt Wolfratshausen)

2 Gedanken zu „Ausblick und Rückblick mit Helmut Forster

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