Das eigene Gemüse auf dem Sonnenacker ernten

Woher kommen meine Lebensmittel? Diese Frage stellen sich immer mehr Menschen. Aber nicht jeder kann einen Garten sein Eigen nennen, um aus dem eigenen Garten zu ernten. Da kommen die Sonnenäcker von Oberland e.V. gerade recht. Einer liegt vor den Toren von Wolfratshausen, in Icking. Wir haben Adriane Schua, Oberland e.V. dazu befragt:

Was ist ein Sonnenacker?

Auf einem Sonnenacker können Gartenträume gartenloser Gartenfreunde wahr werden. Wer keinen oder nur einen kleinen Garten besitzt kann sich einen Bifang (Kartoffeldamm) auf dem Sonnenacker für eine Saison (ca. April – Oktober) für eine Gebühr von 50 Euro pachten. Der Landwirt bereitet den Acker vor und die Pächter können direkt nach der Übergabe mit dem pflanzen oder säen beginnen. Dabei ist zu beachten, dass mineralischer Dünger und chemische Pflanzenschutzmittel verboten sind.

Woher kommt der Name Sonnenacker?

Das hat mich tatsächlich noch niemand gefragt 😉 Ich denke, weil es eigentlich auf jedem Acker immer eine große Vielfalt an Sonnenblumen gibt.

Wer kann mitmachen?

Wer gerne in der Erde gräbt, Saat ausbringt, zarten Pflänzchen beim Wachsen zusieht, Unkraut jätet, Gärtchen pflegt, der ist bei den OBERLAND Sonnenäckern genau richtig. Es kann jeder mitmachen, der wissen möchte, wo sein Gemüse und Kräuter herkommen.

Was sind das für Menschen, die das nutzen?

Auf dem Sonnenacker finden sich junge wie ältere Menschen, denen es wichtig ist, wo ihr Gemüse und Kräuter herkommen ebenso wie Familien mit Kindern. Gerade für Kinder ist ein Sonnenacker eine wunderschöne Möglichkeit zu erfahren, was man tun muss um eine Gelbe Rübe oder Kartoffel ernten zu können und wann was bei uns wächst. Hier entsteht eine Wertschätzung, da man selbst erleben konnte, wieviel Arbeit die Ernte voraussetzt.

Was ist der Unterschied zu einem Schrebergarten?

Auf dem Sonnenacker wird jedes Jahr im Herbst die Fläche wieder umgegraben. Pflanzenreste werden somit als Nährstoffe dem Boden wieder zugeführt. Die Bifänge bieten eine ideale Voraussetzung für die Pflanzen. Außer beim Setzen von Pflänzchen muss auf dem Acker eigentlich nicht gegossen werden. Dafür ist natürlich wichtig, den Boden z.B. vor dem Regen aufzulockern. Auch das Schneckenproblem ist auf dem Sonnenacker viel geringer als im Schrebergarten.

Gibt es Unterstützung beim Anpflanzen und Pflegen?

Für alle „Neulinge“ haben wir ein paar Tipps in schriftlicher Form zusammengestellt. Weiterhin stehe ich als Ansprechpartner die ganze Saison zur Verfügung. Aber meistens kommt es dazu gar nicht, da wir etliche sehr erfahrene Sonnenäckler auf dem Acker haben, die den „Neulingen“ gerne mit Rat und Tat zur Seite stehen. So entsteht immer ein schönes Miteinander. Was wir unseren Pächtern immer mit auf den Weg geben, ist beim Pflanzen bzw. Saatgutkauf auf die Qualität zu achten. Besonders beim Saatgut freuen wir uns, wenn die Pächter den Erhalt alter Sorten unterstützen und samenfeste Sorten kaufen und evtl. auch für das nächste Jahr eigenen Samen daraus gewinnen.

Grundsätzlich gilt immer die Devise: Ausprobieren und sehen was passiert. Im Übrigen machen vor allem neue Sonnenäckler oft die Erfahrung, dass sie sich im Sommer auch über Regen wieder freuen können. Somit entsteht auch gegenüber der Natur wieder ein anderes Verständnis.

Anbauen kann man auf dem Sonnenacker alles was einjährig ist da im Herbst eben immer umgegraben wird. Kartoffel oder Zwiebel z.B. reichen oft den ganzen Winter über. Weiterhin findet man: Salat, Karotten, Erbsen, Bohnen, Tomaten, Zucchini, Fenchel, Blumenkohl, Brokkoli usw.

Sonnenacker Dorfen bei Wolfratshausen – Plätze sind noch zu haben

  • 100 m Bifang (Kartoffeldamm) – ca. 80 qm
  • Saison ca. Mitte April bis Oktober
  • geringe Gebühr von 50 Euro
  • an der Attenhauser Str. gelegen
  • Anfahrt mit PKW möglich
  • Anmeldefrist 10. April 2016
  • Anmeldeformular und weitere Infos (Nutzungsbedingungen) unter www.toelzerland.com
  • oder bei Adriane Schua, Tel.: 08024/473512
  • adriane.schua@miesbacherland.info

Fotos © Oberland e.V. www.toelzerland.com

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