Theater PUR 2016/17 – Haben Sie schon Ihre Karten?

Das Theater Abo Wolfratshausen gibt es schon seit 2009, seit die Loisachhalle wieder eröffnet wurde. Eine treue Fangemeinde hat sich sicher schon seine Tickets gekauft. Der offene Vorverkauf startet am 6. Juni. Zeit, sich kurz mit Marion Klement, Kultur- und Veranstaltungsmanagement der Stadt Wolfratshausen, dazu zu unterhalten und die einzelnen Vorstellungen genauer unter die Lupe zu nehmen:

Marion Klement, Kultur- und Veranstaltungsmanagement Stadt Wolfratshausen (c) Beate Mader www.blog.wolfratshausen.de

Marion Klement, Kultur- und Veranstaltungsmanagement
Stadt Wolfratshausen (c) Beate Mader www.blog.wolfratshausen.de

Ganz ehrlich, es gibt keine großen Veränderungen oder Neuerungen. Ich gebe mir immer größte Mühe, zeitaktuelle, hochwertige und abwechslungsreiche Stücke für eine Abosaison zusammen zu stellen. Zum Teil schaue ich mir die Stücke vorher persönlich an, zum Teil vertraue ich einfach auf die Qualität der Ensembles. Natürlich muss ich auch auf den Preis achten. In diesem Jahr mussten wir die Preise anheben –  zum ersten Mal, seit es das Abo gibt.

Ein besonderes Highlight war Dimitri, der bekannte Clown aus der Schweiz, der mit seinen knapp 80 Jahren einfach reizend war und sein Publikum (da waren wir fast ausverkauft) verzauberte. Ansonsten ist auch Familie Flöz immer wieder ein Highlight. Aber eigentlich ist jedes Theaterstück auf seine Weise ein Highlight.

Marion Klement

My Fair Lady

Fr. 21.10.16 | 20.00 Uhr

„My Fair Lady“ ist eines der meistgespielten Musicals im deutschsprachigen Europa und ein Synonym für das klassische Musical an sich. Als literarische Vorlage diente dem Autor Alan Jay Lerner die humorvoll bissige Komödie „Pygmalion“ des englischen Nobelpreisträgers George Bernard Shaw (1856‐1950), der hier auf einen Stoff der griechischen Mythologie zurückgriff. Aus dem Bildhauer wurde bei Shaw der zerstreute Professor Higgins (Harald Wurmsdobler), Spezialist für Dialekte, der dem schmutzigen und ungebildeten Blumenmädchen Eliza Sprache und Manieren der höheren Gesellschaft einpauken muss, um eine Wette zu gewinnen. Ein ideales Stück für das Freie Landestheater Bayern, das die Auseinandersetzung mit der Mundart immer wieder erfolgreich ins Zentrum seines künstlerischen Interesses stellt. Es versteht sich von selbst, dass die „Fair Lady“ (Monika Lachenmeir) am Freien Landestheater Bayern auf BAIRISCH konversiert, nicht immer ganz zur Freude ihres Lehrmeisters, aber dafür um so mehr zum schenkelklopfenden Vergnügen des Publikums.

Musikalische Leitung: Rudolf Maier‐Kleeblatt

Wiederaufnahme-Regie und Choreographie: Michael Kitzeder

Zwei wie wir

Fr. 11.11.16 | 20.00 Uhr

Zufällig treffen sich Rudi und Nora nach Ihrer Scheidung vor vier Jahren in einem Restaurant wieder. Ein Wiedersehen, das sowohl Freud und Schmerz auslöst in der Erinnerung an das, was sie miteinander erlebt haben. Sie haben sich ineinander verliebt, haben gelacht, gestritten, das große Glück gesucht und geheiratet. In Rückblicken werden die Höhen und Tiefen ihrer Beziehung erzählt: Das erste Date im Fußballstadion, bei dem sich die ersten unweigerlich komischen Missverständnisse zeigen. Der Besuch beim Schwiegervater in spe, der den Schwiegersohn in spe mit Knödeln bewirft und die Flucht in die Garderobe einer Eishockeymannschaft – wo sich die Frischvermählten vor dem Hochzeitstrubel flüchteten. Alles endet irgendwann, eher unerfreulich, aber vielleicht gibt das erneute Treffen wieder Hoffnung?

Mit viel Humor, einem feinen Gespür für Zwischentöne und genauer Beobachtung der kleinen Situationen, in denen sich alles offenbart, zeichnet Norm Foster die Liebe der beiden. Ein Stück so berührend wie komisch und doch auch ganz einfach.

Eine Produktion von Theater Münchner Freiheit

Mit Judith Gorgass, Regie: Eileen Schäfer

Die Legende vom heiligen Trinker

Do. 08.12.16 | 20.00 Uhr

Andreas ist ein Trinker. Er lebt unter einer der vielen Brücken von Paris. Und eines Abends bekommt er von einem gut gekleideten Herrn 200 Francs mit der Auflage, die Schulden an die kleine Heilige Therese in der Kirche St. Marie de Batignolles abzutragen. Ein Wunder! Von da an wird Andreas von Wundern geradezu heimgesucht. Hat er die 200 Francs versoffen oder mit Frauen durchgebracht, gelangt er wie durch ein Wunder immer wieder zur gleichen Summe und immer wieder hat er den besten Willen, der kleinen Heiligen Therese seine Schulden zu erstatten. Doch nie gelingt es. Wie das bei Trinkern eben so ist. Bis sie schließlich selbst in effigie als letztes himmelblaues Wunder zu ihm kommt und ihn erlöst. Ein Heiliger – der Trinker. Eine wunderbare, tröstliche Geschichte.

Mit Wolfgang Seidenberg, Ernst Konarek, Lisa Wildmann
Regie: Silvia Armbruster

Wie im Himmel

Fr. 17.02.17 | 20.00 Uhr

Nach einem Zusammenbruch beschließt der Stardirigent Daniel, sein Leben zu entschleunigen und sich in die Einsamkeit seines Heimatdorfes zurückzuziehen, doch schon bald bitten ihn die  Dorfbewohner, die Leitung des Kirchenchors zu übernehmen. Nach anfänglichem Zögern stellt Daniel sich dieser Aufgabe mit zunehmender Begeisterung und bekommt langsam wieder Freude daran, seine Leidenschaft für die Musik weiterzugeben. Das intensive, gemeinsame Musizieren lässt den Chor zu einer starken Gemeinschaft zusammenwachsen, bringt aber auch nach und nach die Sorgen, Probleme und wohlgehüteten Geheimnisse im Leben der Chormitglieder zu Tage. Das gefällt nicht jedem im Dorf und Daniel, der gerade selbst zum Leben und zur Liebe zurückfindet, gerät zwischen die Fronten. Die Einladung zu einem europaweiten Chorwettbewerb stellt schließlich alle vor eine große Herausforderung…

Mit WIE IM HIMMEL hat der schwedische Filmregisseur Kay Pollak (geb. 1938 in Göteborg) eine Hymne auf die Macht und die Kraft der Musik geschrieben. Er wirft aber auch einen genauen Blick auf das soziale Gefüge einer Dorfgemeinschaft, offenbart die Risse in der Fassade einer nur scheinbar heilen Welt und zeigt die verborgenen Abgründe und Geheimnisse im Leben eines jeden Einzelnen.

WIE IM HIMMEL avancierte 2005 zu einem der – auch im Ausland – erfolgreichsten schwedischen Filme aller Zeiten und stellt die alte Frage nach unseren Träumen, Sehnsüchten und dem Sinn unseres Daseins.

Regie: Dominik Wilgenbus und Jochen Schölch

Nathan der Weise

Do. 09.03.17 | 20.00 Uhr

Das Stück der Stunde, wenn man die nach wie vor ungelösten religiösen Konflikte unserer Zeit sieht. Mit großer Weitsicht beschreibt Lessing nicht nur den sinnlosen Alleinvertretungsanspruch der drei monotheistischen Weltreligionen Christentum, Judentum und Islam, er bietet auch eine kluge, immergültige Lösung an. Die Handlung spielt nicht zufällig im Jerusalem der Zeit des dritten Kreuzzuges. An jenem heiligen Ort also, den schon damals jede der Religionen für sich reklamierte.

Sultan Saladin wendet sich wegen eines Darlehens an den wohlhabenden und edelmütigen jüdischen Kaufmann Nathan. Im Gespräch stellt er Nathan die Frage, welche der drei Religionen dieser für die wahre halte. Nathan antwortet mit einem Märchen, der berühmten Ringparabel. Darin geht es um eine alte Tradition in einer Familie, nach der der Vater einen kostbaren, mit besonderer Kraft ausgestatteten Ring jeweils seinem liebsten Sohn zu vererben hat. Nun tritt der Fall ein, dass ein Vater seine drei Söhne alle gleich liebt. Er lässt zwei perfekte Kopien des Ringes anfertigen, und so erbt jeder Sohn einen Ring. Die Söhne streiten sich, wer nun den echten Ring habe. Ein Richter trägt jedem von ihnen auf, so zu leben und zu handeln, als wäre sein Ring der echte und erst nach langer Zeit wiederzukommen…

Dies ist der bis heute gültige Kern von Lessings Botschaft: Eine Religion muss ihre Werte hier und heute leben. Nur im humanen Handeln, in der gelebten sozialen Praxis erweist sich ihr Bestand. Im Stück ist Saladin so beeindruckt, dass er, der muslimische Herrscher, dem Juden Nathan die Freundschaft anbietet.

Inszenierung: Stefan Zimmermann

Opern auf Bayrisch

Do. 06.04.17 | 20.00 Uhr

 

„Der Ring in einem Aufwasch“:

„Das Rheingold – oder: De Gschicht von de goidana Äpfe“

„Die Walküre – oder: Das Heldendrama am Watzmann“

„Siegfried – oder: Der Kampf mit dem Drachenvieh“

„Götterdämmerung – oder: Wia zum Schluss ois hi war“

In den »Opern auf Bayrisch« hat der Autor Paul Schallweg den Inhalt weltbekannter und beliebter Opern in originelle Mundartverse gegossen. Die Szenerie der Opern wird zumeist ins Bayrische Land verlegt, so dass beispielsweise »Der fliagade Holländer« seine Abenteuer nicht vor der rauen Küste Norwegens, sondern in heimischen Gefilden auf dem Starnberger See erlebt. Es entstand eine Vielzahl von bayrischen Opernparodien, darunter »Die Meistersinger von Miesbach«, »Der Lohengrin von Wolfratshausen«, »Die Zauberflöte – oder das Wunder vom Königssee« oder »Der Ring in einem Aufwasch« – frei nach Richard Wagners berühmtem Nibelungenring.

Die Musik zu den »Opern auf Bayrisch« stammt aus der Feder von Friedrich Meyer und Rolf Wilhelm, die das Opern-Original nie aus den Augen lassen, jedoch auf sehr charmante Weise auch alpenländische und bajuwarische Klänge mit in die Kompositionen einfließen lassen. So vermischt sich nicht selten ein bayrischer Zwiefacher mit berühmten Opernarien, oder der Triumphmarsch aus Aida verschmilzt auf amüsante Art und Weise mit dem Gassenhauer „Ja, mir san mit’m Radl da“…

Allein der »Ring in einem Aufwasch« – von Paul Schallweg selbstverständlich ebenfalls ins Bayrische Land verlegt, wurde in den 1980er Jahren über 100 Mal im Münchner Prinzregententheater aufgeführt. Seit vielen Jahren ist das Ensemble mehrmals pro Spielzeit im Münchner Gärtnerplatztheater und im Prinzregententheater zu Gast. Darüber hinaus finden jedes Jahr zahlreiche Vorstellungen in ganz Bayern, ja sogar in Baden-Württemberg, Hessen und Österreich statt, die so gut wie immer ausverkauft sind.

Die Besetzung des Ensembles »Opern auf Bayrisch« besteht aus den drei bekannten bayerischen Schauspielern Gerd Anthoff, Conny Glogger und Michael Lerchenberg, dem Percussionisten Werner Hofmeister sowie dem »Musikensemble Opern auf Bayrisch« (Mitglieder der großen Münchner Orchester) unter der Leitung seines Dirigenten Andreas Kowalewitz.

 

 

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