Die Bergwacht und der Naturschutz in der Au

Volker Eisele und Alfred Matuschek stellen uns ihre ehrenamtliche Tätigkeit vor:

BERGWACHT UND NATURSCHUTZ?

Die Bergwacht wird meist als Hilfsorganisation, die für die Rettung in unwegsamem Gelände zuständig ist, wahrgenommen. Die spektakulären Bilder von Einsätzen, die durch die sozialen Medien gehen, zeichnen häufig dieses Bild. Dabei wurde die Bergwacht 1920 als Naturschutzorganisation zum Schutz der Alpenflora gegründet. Der Rettungsdienstauftrag kam erst einige Jahre später dazu. Im Nachbarland Österreich gibt es anders als in Deutschland zwei Organisationen. Die Bergrettung ist zuständig für die Rettung aus dem Gelände und die Bergwacht übernimmt den Naturschutzauftrag. Wir Wolfratshauser Bergwachtler sind stolz darauf den wichtigen Naturschutz bis heute als gleichwertigen Teil unserer Arbeit auszuführen. Seit vielen Jahren ist das Landratsamt Bad Tölz-Wolfratshausen der Auftraggeber für unsere Naturschutzstreifen, die wir in Kooperation mit den Isarrangern durchführen.

Die Wolfratshauser Bereitschaft ist die drittälteste deutsche Bergwachtorganisation.

Unser Dienstgebiet umfasst die Region an den Isarauen zwischen Schäftlarn und Königsdorf. Die zahlreichen Hoch- und Niedermoore mit wieder erstarkendem Artenreichtumzählen genauso wie der Bergwald in Wolfratshausen und der Geretsrieder Forst dazu.

Unsere heimische Flora und Fauna zu schützen

Die besonders schöne Flora und Fauna ist im Oberland durch hier verbreitete Arten wie dem stengellosen Enzian oder dem Brillenschötchen besonders zu schützen. Eiszeitliche Relikte wie die Ragwurz sind hier noch zu finden. Sie zeigen die wichtige Vernetzungsfunktion, die das Isartal im Biotopverbund zwischen den Alpen und dem Donauraum erfüllt.

Die Anforderungen an unsere Naturschutzarbeit haben sich in den Jahren geändert.

Die zerklüfteten Nagelfluhsteilwände des Isarhochufers sind nahezu unzugänglich und daher fast unberührt von menschlichen Einflüssen. So ist eine ursprüngliche Flora und Fauna in intakten Waldökosystemen erhalten geblieben. Die unterschiedlichen Standorte und Vegetationstypen ermöglichen eine hohe Artenvielfalt, sogar der Biber ist mittlerweile wieder heimisch geworden. Der an Altbäumen und Totholz reiche Baumbestand ist Lebensraum für Nischen- und Höhlenbrüter, für Fledermäuse und Bodenbrüter. Die naturnahen, wenig zerschnittenen Wälder gewähren selbst dem eindrucksvollen scheuen Uhu die nötigen Ruhezonen. Die Anforderungen an unsere Naturschutzarbeit haben sich in den Jahren geändert. Waren es zu Gründungszeiten eher Not und Lebensmittelknappheit, die die Menschen veranlassten, für Brennmaterial und Nahrung die Isarauenaufzusuchen, ist es heute das Freizeitpublikum, das häufig die Natur als Eventlocation nutzt.

Seit 2004 ist das obere Isartal sogar als Flora- und Fauna-Habitat (FFH) europäisches Schutzgebiet.

In diesem Jahr hatte das besonders schnelle Frühjahrserwachen zur Folge, dass wir den Vorsorgedienst auf Skiern im hinteren Brauneckgebiet übergangslos mit den Bergschuhen für den Naturschutzdienst in der Pupplinger Au austauschten. Mit einer eigenen Diensthütte sind wir dort seit vielen Jahren direkt vor Ort vertreten. Die Auen- und Hangleitenwälder entlang der Isar sind nicht nur eines der beliebtesten Naherholungsgebiete der Gegend, sondern auch wertvoller Lebensraum vieler Tiere und Pflanzen. Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) leistet hier mit den anderen beteiligten Naturschutzorganisationen hervorragende Arbeit. Seit 1964 stehen die Wälder unter Landschaftsschutz. Seit 2004 ist das obere Isartal sogar als Flora- und Fauna-Habitat (FFH) europäisches Schutzgebiet. Als Teil des länderübergreifenden Biotopverbundnetzes „Natura 2000“ leistet es einen wertvollen Beitrag, die biologische Vielfalt dauerhaft zu erhalten. Besonders unterstützt hat unsere Bereitschaft das Beweidungsprojekt in der Au.

Unterstützung gesucht!

Mit diesem Blogbeitrag möchten wir unsere ehrenamtliche Arbeit vorstellen, die für uns Leidenschaftund Verantwortung gleichermaßen bedeutet. Möchten Sie uns unterstützen? Das geht auf vielen WegenPersönlich, finanziell als Spender oder Förderer und auch mit einem „Gefällt mir“ als kleine Anerkennung für unseren Dienst an Mensch und Natur.

Volker Eisele und Alfred Matuschek

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