Jetzt wird es alpin, denn die dritte Etappe führt uns mitten hinein in das Wander- und Skigebiet Tiroler Zugspitzarena. Wir starten in Lermoos und fahren bei strahlendem Sonnenschein, wolkenlosem Himmel und angenehmen 20 Grad Celsius an Wiesen vorbei geradewegs auf den Ort Ehrwald zu. Dort steuern wir die Liftstation an. Nicht jedoch, um mit der Gondel die Höhenmeter zu bewältigen. Stattdessen führt der Weg hinauf direkt an der Gondel vorbei.
Abkürzungstipp:
Die Seilbahn Ehrwalder Alm nimmt sowohl Fahrräder, als auch Gepäckstücke und sogar Fahrrad-Anhänger mit hinauf. Wer also abkürzen will, der kann die Gondel nehmen. Mehr Informationen unter www.almbahn.at.
Zuerst der Anstieg
Von der Talstation aus beginnt für uns der steile Anstieg. Unsere Pedelecs stellen wir vom „Sport-Modus“ auf den „Power-Modus“ um und schalten in den ersten Gang. Mit lockeren acht Kilometern pro Stunde fahren wir in gemächlichem Tempo leicht schnaufend den Berg Stück für Stück nach oben. Der Weg führt durch den Wald, zunächst an Lärchen vorbei und dann mehr und mehr an hohen Tannen. Die Sonne strahlt zwischen den Bäumen hindurch. Immer wieder sehen wir Bergmassive hinter den Tannen, die uns an unser Ziel erinnern und uns motiviert weiter strampeln lassen. Ab und zu überqueren wir einen Bach, der über Steine und Äste ins Tal plätschert.
Dann die Überraschung
Wir hatten großen Respekt vor diesem Anstieg und dann geschieht etwas Überraschendes: Nach rund 35 Minuten Fahrt lichtet sich der Wald und wir stehen vor Wiesen, riesigen Bergmassiven – und vor der Ehrwalder Alm und der Bergstation. Wir haben es geschafft und wir haben schneller den Berg erklommen, als wir zuvor annahmen. Wir freuen uns und trinken zur Belohnung eine kühle Milch bei der Ehrwalder Alm, direkt unterhalb des Tiroler Hauses und neben der Bergstation.
Einkehrtipp:
Die Ehrwalder Alm ist ein Berggasthof auf rund 1.500 Metern. Sie bietet Bergpanorama und Hüttenschmankerl.
Bergsee-Pause
Wir trinken aus und radeln weiter auf dem Schotterweg nur noch leicht bergauf durch die alpine Landschaft, ein paar wenige Kurven oberhalb des Ehrwalder Almsees und dann leicht bergab. Zwischen drin bleiben wir immer wieder stehen und fotografieren die Aussicht auf das Tal und auf den von hier oben klein erscheinenden Ort Ehrwald. Dann kommen wir zu einem klaren Bergsee, in dem sich die Wälder und Bergmassive spiegeln: der Igelsee. Wir bleiben stehen, setzen uns auf große Steine, die im Gras liegen und betrachten die Natur. Eine Ente schwimmt neugierig in unsere Richtung. Ein Schmetterling fliegt um uns herum und setzt sich auf unsere Hände. Hin und wieder versuchen wir in den Felsen Gämsen zu entdecken – schade, dass wir kein Fernglas dabei haben.
Packtipp:
Spätestens bei der dritten Etappe lohnt sich ein Fernglas, um die Natur und die Tiere besser beobachten zu können.
Entdeckungstipp:
Der Igelsee bietet sich für eine kleine Pause und ein Picknick an. Er liegt direkt neben dem Weg.
Freizeittipp:
Von der Bergstation der Ehrwalder Alm aus können einige Mountainbike-Touren unternommen werden, zum Beispiel zum Sebensee.
Kaltes Wasser vor der Alm-Rast
Hinter dem Igelsee geht es weiter leicht bergab durch die faszinierende Bergwelt. Neben uns sprudelt stets ein kleiner Bach: die Leutascher Ache. Sie schlängelt sich zwischen Felsen und Nadelbäumen hindurch und fließt durch ein großes Kiesfeld, stets vor einer sehenswerten Bergkulisse. Dann führt der Weg ein kleines Stück vom Ufer weg, an Wiesen vorbei und wir kommen zu einer Abzweigung, bei der die Tillfussalm ausgeschildert ist. Dort kehren wir ein und essen zu Mittag.
Freizeittipp:
Vor der Tillfussalm bieten sich einige Stellen an der Leutascher Ache an, um die Füße in den erfrischend kalten und klaren Bach hineinzuhalten und dabei die Berglandschaft zu genießen.
Einkehrtipp:
Ob Kuchen, Kiachl oder Knödel – die Tillfussalm hat einige Almschmankerl zum Genießen parat und liegt idyllisch zwischen Wiesen und Wald inmitten der Berge.
Tief unten im Tal
Nach ausgiebiger Rast radeln wir weiter an der Leutascher Ache entlang. Der schmale Bach entwickelt sich zu einem Fluss und taucht immer tiefer in das Tal ein. Währenddessen fahren wir geradeaus am Berg entlang und schauen von oben auf die Leutascher Ache und entdecken dabei sogar ein großes Schneefeld am gegenüberliegenden Hang. Dann geht es stetig bergab und wir kommen auf eine Straße parallel zur Ache.
Freizeittipp:
An der Leutascher Ache gibt es eine Wasserspielanlage, die zum Entdecken einlädt.
Bankerl der besonderen Art
Wir begleiten den Fluss weiterhin und fahren nach einem Stück auf der Straße auf einem Schotterweg an Leutasch und Weidach vorbei. Hier entdecken wir immer wieder Holzpodeste mit Bankerln, die drehbar sind. Je nach Belieben können sie in die Richtung gedreht werden, in die man gerne schauen möchte – oder ist es doch ein Karussell? Wir wissen es nicht und halten die Dreh-Bankerl dennoch für eine gute Idee.
Klingender Tagesausklang
Weiter durch Wald und Wiesen und stets am ruhig und nur leicht sprudelnden Fluss entlang fahren wir bis Burggraben. Von dort nehmen wir die Straße und fahren nach einer Brücke bergab bis nach Mittenwald und zu unserer Unterkunft. Mittenwald ist bekannt für seine Geigenbaumeister. Die Innenstadt erscheint uns mit den Wirtshäusern und Cafés gemütlich. Und so kehren wir in einen Biergarten ein, der uns mit seiner Musik anlockt. Dort lassen wir den Abend nach einer beeindruckend alpinen Etappe ausklingen.
Einkehrtipp:
Im Gasthaus Stern in Mittenwald treten regelmäßig Musiker auf. Während man der Musik lauscht, kann man bayrische Schmankerl im Biergarten genießen.
Loisach-Isar-Radltour
Die Strecke mit mehr Details und GPS-Daten zum Download findet Ihr hier: https://www.outdooractive.com/de/radtour/toelzer-land/wolfratshauser-loisach-isar-radlrundtour/17959079/
Einführung Tour erschien am 21.06.2018
Etappe 1 erschien am 24.06.2018
Etappe 2 erschien am 28.06.2018
Etappe 3 erschien am 01.07.2018
Etappe 4 erschien am 05.07.2018
Etappe 5 erscheint am 08.07.2018