Die Jugend hat das WORt!

Viele junge Gesichter und Stimmen sammelten sich am 17. Oktober 2018 zum zweiten Jugendforum in der Loisachhalle in Wolfratshausen. Unsere Jugend-Bloggerin JoJo nox war für uns vor Ort dabei.

zweites Jugendforum in der Loisachhalle

Die meisten kamen mit Ideen für die Gestaltung und Veränderung für die Jugend von Wolfratshausen. Einige auch nur, weil sie dadurch schulfrei bekamen. Wie sich zeigte, überwog die Mehrheit, die etwas bewirken wollte. Es wurden fleißig Zettel und Stifte zur Hand genommen, um jetzt endlich zu Papier zu bringen, was man sich schon längere Zeit oder auch erst vor kurzem, gedacht hat. Rot, was einem nicht gefiel und geändert werden müsste. Grün, für Alternativen und Ideen. Nachdem der Rauch der denkenden Köpfe vorbeigezogen war, gab es einen freien Blick auf einen bunten Haufen Zettel. Die Gedanken sah man jetzt in Wort und Schrift ausgedrückt und auf Papier vor sich liegen. Bereit, bearbeitet und umgesetzt zu werden.

Rote und grüne Zettel

Nach einer Runde Semmeln und frischer Luft ging es weiter oder besser gesagt fing es jetzt erst richtig an. Jeder kann denken, aufschreiben und reden. Doch all die Ideen und Gedanken zu einem festen Ziel zu formulieren und um es zu einem Projekt auszubauen, das sich vorstellen lässt, dazu muss man in kurzer Zeit Mitstreiter finden, diese mit Wort und Stimme von den Vorschlägen überzeugen, damit sie sich an der Umsetzung beteiligen, all das ist wahrhaft eine Herausforderung. Sie wurde angenommen!

Tische und Stühle wurden durch den Raum getragen. Stifte, Plakate, Zettel fanden ihren Platz auf der aufgebauten Tischplatte. Ein Stimmengewirr erfüllte die Luft. Die Farben fanden den Weg auf das blanke Papier. Die Worte aus den Mündern wurden zu Worten auf dem Blatt. Die Ideen wurden zu ausformulierten Vorschlägen. Das Gekicher wich dem ernsthaften Überlegen, wie man jemanden von seiner Idee überzeugen konnte. Wie kann man Menschen, die nicht die persönlichen Gefühle empfinden, eine Sache näher bringen, die wichtig für einen selbst ist. Wie soll das jemals funktionieren? Die Antwort von Erik Flügge, dem Moderator und Coach des Jugendforums (er spricht mit den Jugendlichen und gibt gute Ratschläge zur Umsetzung. Wenn es dann an die Umsetzung geht, hält er sich raus wie alle anderen Mithelfer) ist, dass man das Gefühl ansprechen muss. Das Gefühl, so erklärte er anhand eines Beispiels aus einer anderen Stadt, erreicht man mit Bildern, bunten Schriften, erklärenden Worten und Gesten.

Es entstanden wahre Wunderwerke!

Nach einer Stunde intensiver Arbeit wurden Stellwände geschleppt, die geschaffenen Kunstwerke daran aufgehängt und schon war man bereit für den Besuch  für Bürgermeister, Presse, Stadtrat und Verwaltungsmitgliedern der Stadt.

Nachdem sich die Arbeitenden eine kleine Auszeit vor dem großen Auftritt genommen hatten, war es soweit! Die Halle füllte sich nicht nur mit neuen Menschen, sondern auch mit produktivem Austausch geprägt von gegenseitigem Respekt.

 

Zum Ende hin würde ich gerne noch ein paar Teilnehmer und Organisatoren sprechen lassen:

Sophie im Team Der Verkehr steht genauso wie die Politik:

„Also ich finde die Idee vom Jugendforum richtig gut, weil man ja doch etwas damit erreichen kann, wenn man ein gutes und realisierbares Konzept entwickelt. (Zum Beispiel der Christbaum vom letzten Jahr).

Und ich war ja leider in einer Gruppe, bei der schnell klar war, dass es nicht realisierbar ist. Ich fand es aber gut, dass sich der Stadtrat da wirklich für einsetzt und dir dann auch erklärt hat, wieso es nicht funktioniert.

Ich denke, viele Ideen vom diesjährigen Jugendforum werden umgesetzt wie beispielsweise die Beleuchtung des Skaterplatzes oder der Bergwald (auch wenn das Zeit in Anspruch nimmt).“

 

Cordi Schnellbach mobile Jugendarbeit auf die Frage, was sie an ihrer Arbeit schätzt:

„Ansprechpartner zu sein im Raum der Jugendlichen.“

 

Melina im Team Abholzung am Kanal, warum? und Bau neuer Jugendtrefforte/Parks

„Also ich habe mich vom Jugendforum überraschen lassen, da ich keine Vorstellung davon hatte und wir kaum Informationen darüber bekommen haben. Es war sehr erstaunlich, dass so viele politische Menschen sich das anhören wollten und mit sehr großem Interesse dabei waren. Mich hat es auch überrascht, dass so viele Jugendliche ernsthaft daran teilgenommen haben.“

 

Kathi Gschwendtner ehrenamtliche Jugendreferentin auf die Frage, was sie aus der Sicht eines Erwachsenen bei den Jugendlichen am Jugendforum sieht:

„Hm, ich denke durchaus, dass Jugendliche motivierter sind, wenn sie die Chance bekommen, etwas selbst ändern zu können. Ich glaube, dass vor allem auch das persönliche Gespräch mit Bürgermeister, Stadträten und Mitarbeitern der Stadtverwaltung hier eine große Rolle spielen. Wer hat schon die Chance, ein Anliegen wirklich direkt vorzubringen und dann am besten auch noch ein unmittelbares Feedback zu bekommen? Am Ende sieht man ja auch, dass selbst solche Jugendliche, die nur wegen dem „schulfreiem“ Tag gekommen sind, Projekte und Ideen ausarbeiten und in einen Dialog treten. Und das, obwohl es für die meisten ja der erste Kontakt zu demokratischen Strukturen ist.

Ich glaube, dass diese Erfahrung für viele Jugendliche einzigartig und sehr wichtig ist. Noch besser ist es natürlich, wenn Projekte dann wirklich angegangen und umgesetzt werden. Das schafft Vertrauen in die Kommunalpolitik, welches leider bei Velen (auch bei Erwachsenen) nicht vorhanden ist.“

Jugendbeirat

Mein Schlusswort würde ich gerne dem Jugendbeirat widmen und dazu aufrufen, dass sich alle Jugendlichen, die daran interessiert sind, Wolfratshausen weiter mitzugestalten, sammeln und  am Mittwoch, 28. November um 18Uhr mit all ihren Freunden und Mitstreitern oder auch alleine ins LA VIDA kommen. Hört,  wie man Dinge umsetzt und Spaß dran findet, etwas zu bewirken!

 

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