Es bewegt sich was in der Stadt!

Die Abrissarbeiten am ehemaligen Isar-Kaufhaus beginnen im Dezember/Planungen zum Einkaufszentrum am Kraft-Areal laufen auf Hochtouren.

Viel wurde spekuliert über den Beginn und das Ausmaß der Abrissarbeiten am ehemaligen Isar-Kaufhaus am Untermarkt. Dass dort ein modernes Wohn- und Geschäftshaus entstehen wird, weiß zwar nahezu jeder Bürger, aber nicht, dass es sich dabei um ca. 1.200 qm Wohnfläche und ca. 1.600 qm Einzelhandelsfläche handelt. „Hinsichtlich des Zeitplans und des Ausmaßes der Veränderungen macht sich bei einigen Anwohnern Verunsicherung breit“, stellt Dr. Stefan Werner fest. Grund genug für den Stadtmanager, zu einer Gesprächsrunde mit Bürgermeister Klaus Heilinglechner, Bauamtsleiterin Susanne Leonhard und dem Projektentwickler Frank Maiberger von der Unternehmensgruppe Scherbaum einzuladen. Denn auch hinsichtlich des geplanten Einkaufszentrums am Kraft-Areal gab es Neuigkeiten zu vermelden.

Schlüsselimmobilie: Das Gebäude des ehemaligen Isar-Kaufhauses am Untermarkt 7-11 könnte schon in zwei Jahren zur nachhaltigen Belebung der Altstadt beitragen.

 

Herr Maiberger, wann fangen die Bauarbeiten am Isar-Kaufhaus denn nun wirklich an? Zuletzt war in der Presse vom 15. November die Rede. Dieses Datum ist bereits verstrichen …

Ich weiß nicht, wer dieses Gerücht in die Welt gesetzt hat. Fakt ist, dass wir eine Abrissgenehmigung haben und uns auch mit den drei Nachbarn am Untermarkt unterhalten haben. Und genau hier liegt der Grund für die Verzögerung: Das benachbarte Gebäude muss vor dem Abriss des Isar-Kaufhauses statisch untersucht werden. Trotz unserer Bitten haben uns die Anwohner noch nicht in das Gebäude hereingelassen. Die weiteren in der Baugenehmigung vorgegebenen Untersuchungen wurden mittlerweile vorgenommen.

Haben Sie einen Plan B?

Selbstverständlich. Der Abriss lässt sich auch schrittweise und kleinflächiger bewerkstelligen. Das kostet nur leider etwas mehr Zeit. Wir warten jetzt noch den Christkindlmarkt am ersten Adventswochenende ab und werden dann am 5. Dezember mit der inneren Entkernung des Gebäudes loslegen.

Wie sehr ist die Markstraße davon betroffen?

Wir werden vor allem den späteren Parkplatzbereich hinter dem Gebäude Untermarkt 13 nutzen, um die Einschränkungen in der Marktstraße möglichst gering zu halten.

Frau Leonhard, inwieweit muss auch der angrenzende Bergwaldhang berücksichtigt werden?

Es sind Sondierungsbohrungen am Hang notwendig, um festzustellen, mit welcher Bodenbeschaffenheit wir es zu tun haben. Auch auf den Grundwasserspiegel und das Hangwasser wird mit der Installation von Dükern (Wasserleitungsrohre, Anmerkung der Redaktion) geachtet. Der Bauherr hat mit dem Wasserwirtschaftsamt schon alles geklärt.

Herr Maiberger, ab wann können wir mit dem Abbruch der Fassade rechnen und wann könnte der Neubau frühestens fertig sein?

Es wäre schön, wenn es schon Ende Januar klappen würde. Das erste Quartal 2019 ist auf jeden Fall realistisch. Läuft alles nach Plan, könnte der Neubau im Herbst 2020 in Nutzung gehen.

Einige Bürger klagen darüber, dass wegen den Baumaßnahmen Parkplätze vorübergehend entfallen. Wie viele sind es genau, Herr Heilinglechner?

Es geht um gerade mal vier Stellplätze. Ausreichend Parkplätze gibt es am nahe gelegenen Altstadt-Parkplatz an der Loisachhalle und am Hatzplatz. Am Altstadt-Parkplatz kann man unschlagbar günstig für nur 20 Cent pro halbe Stunde parken.

Herr Maiberger, verraten Sie uns die genaue Aufteilung im Isar-Kaufhaus-Gebäude?

Im Erdgeschoss und im ersten Stock soll auf insgesamt 1600 m² eine Einzelhandelsfläche eingerichtet werden. Darüber sind 12 Wohneinheiten geplant. Zudem sind 24 Tiefgaragenparkplätze und 23 oberirdische Stellplätze vorgesehen.

Was versprechen Sie sich von der neuen Immobilie?

Ich bin mir sicher, dass dieses Objekt das Zentrum beleben wird. Eventuell könnte man auch darüber nachdenken, die Bauzäune oder das Gerüst kreativ zu gestalten. So merken die Bürger, dass hier etwas Positives entsteht.

 

Am Kraft-Areal neben dem Bahnhof soll ein Einkaufszentrum entstehen. Der Bauausschuss will das Projekt in einer Sondersitzung im Januar auf den Weg bringen.

Herr Heilinglechner, kommen wir zu einem weiteren Wolfratshauser Zukunftsprojekt. Auf dem östlich des Bahnhofs gelegenen Kraft-Areal sollen Verkaufsflächen und Wohneinheiten errichtet werden. Manch einer befürchtet, durch dieses Projekt könnte eine negative Konkurrenzsituation zu den Geschäften in der Altstadt entstehen …

Wir haben ein Gutachten erstellen lassen. Das Ergebnis ist in die Regelungen des Bebauungsplanentwurfes eingeflossen. Demnach dürfen dort keine innenstadtrelevanten Sortimente verkauft werden. Das heißt z.B.: einen weiteren Schuhhändler wird es am Kraft-Areal nicht geben. Geplant ist unter anderem in kleinerem Umfang ein Sport- und Textilgeschäft, ein Elektrofachmarkt, ein Lebensmittel-Vollsortimenter und ein Lebensmittel-Discounter.

Manche Anwohner befürchten, dass dort ein riesiges Einkaufszentrum zu einem Verkehrschaos führen wird. Was antworten Sie diesen Leuten, Frau Leonhard?

Dort sieht der Bebauungsplanentwurf auf zwei Geschossen insgesamt rund 6.500 qm Verkaufsfläche vor. Das ist verglichen mit anderen Einkaufszentren klein und bestenfalls eine Ergänzung zu den Geschäften in der Altstadt. Der größte Anteil der neu geschaffenen Verkaufsflächen ist für den Lebensmittel-Vollsortimenter, den Lebensmittel-Discounter und den Elektromarkt gedacht. Der Elektromarkt schließt eine Sortimentslücke in der Stadt. Die Lebensmittelmärkte verbessern die Nah- und Grundversorgung im Gebiet.

Wann setzt sich die Stadt mit den Einwendungen auseinander?

Es wird im Januar eine öffentliche Sondersitzung des Bauausschusses geben. Insgesamt werden etwa 65 private Einwendungen und 20 Stellungnahmen von Trägern öffentlicher Belange behandelt. Erst danach kann das Verfahren fortgesetzt werden.

Text: Peter Herrmann

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