Das Fluss Festival 2019 – es wird ernst!

Endlich ist es so weit: Seit der ersten offiziellen Veranstaltung mit Willy Astor am 5. Juli ist das Wolfratshauser Sommerspektakel in vollem Gange. Doch auch im Vorfeld war noch viel zu tun – und zwar nicht nur für die Kultur der Stadt Wolfratshausen. Dass das Fluss Festival immer so schön wird, haben wir vor allen Dingen dem Engagement der vielen Helfer zu verdanken. Im Interview erzählen Backstage-Managerin Inge Hammerschmied und passionierter FF-Helfer Ludwig „Wiggerl“ Gollwitzer ihre Fluss Festival-Geschichte.

Wolfratshauser Urgestein Ludwig „Wiggerl“ Gollwitzer – manchen vielleicht auch bekannt als Engel Aloisius auf der Theaterbühne – ist aus dem Wolfratshauser Kulturgeschehen nicht wegzudenken. Auch beim Fluss Festival war er von Anfang an als passionierter Helfer dabei.

Wiggerl Gollwitzer in der Mitte

Lieber Wiggerl, am Wochenende ging es los mit dem Fluss Festival 2019. Hast du dich darauf gefreut?

Wia d’ Sau!

Wie oft hast Du schon beim Fluss Festival geholfen? Wie kam das zu Stande?

Als „waschechter“ und vor allem kulturinteressierter Wolfratshauser bin ich natürlich von Anfang an dabei. Das FF kam an mir gar nicht vorbei und ich nicht an ihm …

Für die meisten Wolfratshauser bedeutet das FF einfach: gute Musik, spannende Künstler, Leben in der Stadt. Du hast jedoch Pflichten. Was ist das Schöne daran?

Dass wir als ehrenamtliche Helfer für all unsere Gäste aus Nah und Fern jederzeit da sind und Sie, die Gäste, einen hoffentlich unvergesslichen Abend mit guter Musik und  spannenden Künstlern genießen können.

Was gibt es alles zu tun?

Nicht nur Einlasskontrolle oder Platzanweisung, sondern auch Ansprechpartner, Platzwart, Putzfrau/-mann, Kindersucher, Betreuer und was weiß ich noch alles gehört zu unseren Aufgaben.

Auch als Platzwarte dienen die FF-Helfer.

Wie läuft die Zusammenarbeit unter so vielen Helfern?

Dank der hervorragenden Organisation der Stadt, allen voran Marion Klement und Marlene Schretzenmaier, aber auch der guten Seele Inge Hammerschmid und ihrem Team ist die Zusammenarbeit:  TOP!!!!!

Auf welche Veranstaltung freust Du dich am meisten? Hast Du schon Karten für etwas?

Ich persönlich freue mich auf den Kabarettabend mit Martin Frank, den ich das erste Mal live sehe und für den ich auch eine Karte habe, das heißt da bin ich Gast und nicht Helfer – wenn aber Not am Mann sein sollte, bin ich auch helfender Gast.

Ein eingeschworenes Team: Ohne die Fluss Festival-Familie geht bei dem Wolfratshauser Sommerspektakel nix! © Stadt Wolfratshausen | Tom Hirschmann

Inge Hammerschmied ist für den Backstage-Bereich des Fluss Festivals zuständig und betreut die Künstler hinter den Kulissen. Sie erzählt, was es alles zu tun gibt, wie sie sich darauf vorbereitet und was das Besondere ist an jenem Teil des Fluss Festivals, der den Besuchern sonst verborgen bleibt.

Liebe Inge, das Fluss Festival hat endlich begonnen… Warst du aufgeregt?

Ja, ein kleines bisschen schon. Man trifft ja immer auf neue Herausforderungen.

Was gab es für Dich schon alles zu tun? Und welche Aufgaben stehen noch an bis es am 5. Juli losgeht?

Eine Aufgabe bisher war es die Helfer einzuteilen und dabei auf ihre Wünsche einzugehen, zum Beispiel bezüglich Lieblingskünstlern und -Aufgaben (Einlass oder Platzanweiser etc.). Dann habe ich mich schon ausgiebig mit den Künstlerverträgen beschäftigt und herausgeschrieben was beispielsweise für Requisiten auf der Bühne gewünscht werden (Garderobe, Tisch, Stühle etc.). Genauso läuft es auch mit der Anzahl der zu betreuenden Personen: Gibt es Vegetarier oder Veganer? Dementsprechend erstelle ich dann meinen „Speiseplan“ für die Veranstaltungen und auch meine Einkaufslisten.

Was genau sind Deine Aufgaben, wenn es an die Betreuung der Künstler geht? Wie läuft eine Fluss Festival-Veranstaltung aus Deiner Sicht ab?

Die Veranstaltung beginnt meistens am Nachmittag mit dem Empfang der Techniker, die vor dem Künstler eintreffen und alles aufbauen und einrichten. Auch hier sind bereits Helfer eingeteilt, die die Techniker unterstützen. Ab diesem Zeitpunkt gibt’s es Backstage Kaffee, Getränke und auch Snacks. Wir hatten ja die letzten Jahre immer schönstes Wetter, da braucht man viel zu trinken. Nach dem Eintreffen der Künstler und während dem Soundcheck findet dann vor jeder Veranstaltung das Helfertreffen statt und es gibt eine Einweisung. Hier wird noch einmal genau festgelegt, wer wo Dienst hat, ob es Rollstuhlfahrer gibt und was eventuell an diesem Tag Besonderes zu beachten ist. Wenn wir dann das OK bekommen, die Tore zu öffnen, ist es für mich jeden Tag ein sehr schöner und auch spannender Moment: Der Platz füllt sich mit Besuchern und für mich geht es Backstage, wo ich mich um die Künstler kümmere.

Inwiefern stellt die außergewöhnliche Situation an der Floßlände eine Herausforderung für die Künstler dar? Wie reagierst du darauf?

Wir versuchen natürlich alles, um dem Künstler auch einen Rückzugsort zu bieten. Das kann ein Wohnmobil oder Wohnwagen sein. Wir haben Backstage einen Paravent aufgestellt, es gibt Spiegel und Garderoben und Sofas, aber natürlich sind die Künstler hier nie so unter sich, wie sie es von einer „richtigen“ Künstlergarderobe gewohnt sind. Man merkt aber immer wieder, es ist gar nicht so wichtig ob es nobel oder schick ist. Sie müssen sich einfach wohl fühlen, und das hat bis jetzt wirklich noch jeder getan – es ist immer so ein bisschen wie eine „große Familie“. Ich habe auch immer genug Handtücher in Petto, denn so mancher Künstler war von dem besonderen Veranstaltungsort an der Floßlände so begeistert, dass ich mit dem ein oder anderen auch schon beim Baden war.

Was für Wünsche und Bedürfnisse haben unsere FF-Künstler? Gibt es Anekdoten über besonders kuriose Forderungen?

Wünsche und Bedürfnisse gibt es natürlich, die werden aber alle von mir streng vertraulich behandelt. Manche kann ich erfüllen, andere wiederum nicht. Vom Knopf annähen über Krawatten binden, Zöpfe flechten oder auch nur mal bestätigen, dass das Bühnenoutfit sitzt, bin ich auch Mädchen für alles. Ein Bügeleisen steht heuer noch auf meiner Checkliste, das ist manchmal nötig. Wirklich kuriose Forderungen hatten wir noch nicht, bisher konnten wir alles vertraglich Geregelte immer gut erfüllen.

Worauf freust Du dich in der FF-Saison am meisten?

Da gibt es eine ganze Menge auf das ich mich freue. Ich freue mich riesig darauf, neue tolle Künstler kennen zu lernen, auf gute Gespräche aber auch auf die Künstler, die ich schon betreuen durfte, die wissen wie es läuft.

Besonders freu ich mich auch auf das ganze Team. Die meisten sind Wiederholungstäter. Ob Helfer, Catering oder Technik-Crew, das ist für über zwei Wochen ein bisschen wie Familie.

Und dann gibt es noch einen ganz bestimmten Moment, auf den ich mich sehr freue. Das ist der Moment, wenn die Zuschauer auf ihren Plätzen sitzen, der Künstler bereitsteht, angekündigt wird und auf die Bühne geht. Dann ist die Hauptarbeit geschafft und ich sitze neben dem „Flößer“ auf seinem Sockel und genieße die Vorstellung aus meiner ganz eigenen Perspektive.

Vielen Dank, Wiggerl und Inge!

Weitere Informationen zum Fluss Festival 2019 sowie Tickets der folgenden Veranstaltungen gibt es unter www.flussfestival.de.

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