
Nach 10 Jahren Kunstmeile findet dieses Jahr die 7. Kunstmeile in Wolfratshausen statt. Sie wird begleitet von zahlreichen Künstlern, einzigartigen Inszenierungen und organisiert von einem ganzen Team. Der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen ist stolz auf seine Kunstmeile, das Konzept und was sich daraus entwickelt hat.
Vorstandsvorsitzender Hans-Werner Kuhlmann hat mit uns gesprochen und verrät erste Details zur Veranstaltung, die am 20. September beginnt und am 6. Oktober endet:
Herr Kuhlmann mit uns im Interview zur Kunstmeile Wolfratshausen
Herr Kuhlmann, was ist die Kunstmeile, die der Verein Lebendige Altstadt Wolfratshausen zum 7. Mal organisiert?
Die Kunstmeile in Wolfratshausen gibt es nun bereits seit 10 Jahren und findet dieses Jahr zum 7. Mal statt. Die ersten 3 Veranstaltungen fanden damals noch jährlich statt – seit 2013 gibt es sie alle 2 Jahre. Das gibt uns mehr Spielraum für die Organisation und macht die Veranstaltung zu etwas Besonderem.
Die Idee dahinter war, den Leerstand in der Altstadt temporär zu kompensieren. Wir wollten wieder eine „lebendigere Stadt“ und die Menschen mit Kunst in den öffentlichen Raum führen. Aus ehemals 20 Teilnehmern sind heute 120 Künstler jeder Art an 80 Orten im gesamten Stadtgebiet geworden – wir schaffen für 2 Wochen eine Kunstausstellung in Form einer open air Galerie.
Was macht die Kunstmeile zu so einem besonderen Ereignis?
Die Kunstmeile ist eine Sonderausstellung im öffentlichen Raum. Das Besondere für den Künstler: Wir bieten eine öffentlichkeitskeitswirksame Plattform. Für den Betrachter: Er kann diese Ausstellung jederzeit kostenfrei besuchen. Egal, ob er kurzfristig vorbei kommt, seinen einen Besuch bereits geplant hat oder tatsächlich zufällig über die Ausstellung „stolpert“ – Kunst und Künstler sind für jedermann zugänglich.
Welche Art von Kunst können wir erwarten?
Wir haben ganz bewusst weder ein Thema vorgegeben, noch eine bestimmte Technik oder Kunstrichtung. Wir wollen die gesamte Breite der Kunst zeigen, von den Malern mit ihren unterschiedlichsten Techniken; Bildhauern mit verschiedenartigen Materialien; Fotografen mit traditionellen oder modernen Ansätzen; Lichtkünstler, Designer und Kunsthandwerker. Jeder ist willkommen!
Wer entscheidet, ob ein Künstler auf der Kunstmeile ausstellen darf?
Am Anfang, bei den ersten Kunstmeilen, hat das Organisationsteam entschieden, wer an der Kunstmeile teilnehmen darf. Mittlerweile, auch weil das Interesse so groß geworden ist, entscheidet eine Jury, bestehend aus Kunsthistorikern und etablierten Künstlern, wer an der Kunstmeile teilnehmen darf. Das hat sich gut bewährt.
Gibt es neben den Exponaten auch weitere Veranstaltungen während der Kunstmeile?
Selbstverständlich gibt es eine großer Vernissage mit einer Late Night Veranstaltung in der Altstadt und am Ende der Kunstmeile eine Finissage. Dieses Jahr haben wir jedoch zugunsten anderer Inszenierungen auf weitere Veranstaltungen verzichtet. Dafür haben wir tolle künstlerische Großprojekte. Allzu viel möchte ich jedoch noch nicht verraten, aber: die Wolfratshauser Schulen haben sich an einem gemeinsamen Projekt für den Sebastianisteg beteiligt. Und der Japanische Garten wird mit traditionellen japanischen Lampions lichttechnisch gestaltet.
Wie prägt die Kunstmeile Wolfratshausen?
Wir haben versucht aus dem Problem des Leerstands etwas Schönes zu formen und ich denke das ist uns hervorragend gelungen. Wir merken, dass die Kunstmeile eine immer wichtigere und auch größere Veranstaltung wird. Zum einen gibt es tolles Feedback, zum andere steigen die Bewerberzahlen von Jahr und Jahr. Künstler entscheiden sich häufiger bewusst für ein Atelier in Wolfratshausen – und das prägt das kulturelle Gesicht der Stadt.
Gibt es einen Künstler auf den Sie besonders gespannt sind?
Ich kenne sehr viele Künstler, die an der Kunstmeile teilnehmen. Sie sind alle großartige Künstler und ich freue mich auf alle. Ich weiß aber auch, was sie ausstellen und da dürfen sich die Betrachter wirklich freuen. Wir hoffen jetzt ausschließlich auf gutes Wetter.