Wolfratshausen Narrisch am kommenden Sonntag

Am Sonntag, 26. Februar steht der Obermarkt ganz im Zeichen der Narren. Ab 12 Uhr treten auf der Showbühne am Marienplatz verschiedene Gruppen auf. Um 13 Uhr stimmen uns die Musikkapelle vom Bayern Hans ein und die Geretsrieder Urzeln (13.30 Uhr) ein auf die Eröffnung von Wolfratshausen Narrisch durch den Ersten Bürgermeister Klaus Heilinglechner.

Wolfratshausen Narrisch wird von der Stadt Wolfratshausen veranstaltet und setzt damit ein Zeichen für ein fröhliches und unbeschwertes Miteinander, welches das Leben in Wolfratshausen so lebenswert macht.

Federführend bei der Planung und Organisation ist Peter Steinberger, der Wolfratshausen Narrisch seit drei Jahren betreut. Wir haben Peter Steinberger gefragt, wieviel Arbeit und Mühe denn hinter den Kulissen steckt.

Herr Steinberger, wie kamen Sie auf die Idee, ein Faschingstreiben in Wolfratshausen zu veranstalten? 

Als ich spätabends von einer Veranstaltung nach Hause fuhr, dachte ich mir, wie schön wäre es, auch in Wolfratshausen ein Faschingstreiben zu haben. Ich bin Präsident des Landesverbandes Oberbayern im Bund Deutscher Karneval und fand es immer schade, dass in Wolfratshausen keine Veranstaltung zum diesem Thema mehr gab. Vor sieben Jahren war das bis dahin übliche Faschingstreiben  in der Altstadt eingeschlafen. Ich wollte aber auch eine etwas andere Veranstaltung machen, ich will das Brauchtum neu beleben.

Welche Rolle spielt das Brauchtum? 

Eigentlich beginnt die Faschingszeit am 6. Januar mit dem „Bohnenfest“. Am Abend vor dem Festtag der Heiligen Drei Könige wurde der sogenannte Königskuchen verzehrt, in dem eine Bohne versteckt war. Wer die Bohne fand, wurde zum Bohnenkönig gekrönt und musste einen Maskenball ausrichten. Mir ist bei Wolfratshausen Narrisch wichtig, dass das alte Brauchtum wiederbelebt wird und nicht in Vergessenheit gerät. So wie der Geretsrieder Urzellauf, ein siebenbürgisch-sächsischer Brauch, der heute noch immer in Geretsried gepflegt wird.

Wer kann so ein Faschingstreiben auf die Beine stellen?

Damit ist ein Ortsverein finanziell wie personell überfordert, dazu braucht es die wirtschaftliche Stärke einer Stadtverwaltung. In Deutschland werden alle großen Faschingsumzüge von den jeweiligen Stadtverwaltungen organisiert. Zu den Garden muss man einen guten Kontakt haben. Dies habe ich durch meine ehrenamtliche Tätigkeit beim Landesverband Oberbayern. Ich berate viele Faschings- und Karnevalsgesellschaften in steuerlichen  und gesetzlichen Fragen. Bei der Stadtverwaltung Wolfratshausen bin ich im Hauptberuf tätig.

Neu in diesen Jahr war die  Messe für die Prinzenpaare.

Ja, am Sonntag, 16. Januar hielt Pfarrer Gerhard Beham eine Messe für die Faschingprinzenpaare ab. Für Pfarrer Beham war es die erste Messe in Bayern, im Rheinland und in Baden-Württemberg ist so eine Messe schon eher üblich.

Was bedeutet Ihnen der Fasching und ist am Aschermittwoch dann wieder alles vorbei?

Der Fasching oder auch Karneval läßt die Menschen noch einmal so richtig feiern, bevor die 40-tägige Fastenzeit beginnt. Das Wort Karneval kommt aus dem Lateinischen und bedeutet „Carne vale“, also „Fleisch – leb wohl“, denn früher aßen die Menschen 40 Tage lang weder Fleisch, noch Eier und Milchprodukte. Auch heute verzichten Viele in der Fastenzeit auf so manch lieb gewonnene Gewohnheit. Deshalb kann man ruhig vor der Fastenzeit noch einmal so richtig auf den Putz hauen.

Wird es künftig mit Wolfratshausen Narrisch weitergehen? 

Wir hoffen auch dieses Jahr wieder auf zahlreiche Besucher und den regen Zuspruch der Wolfratshauser. Der Erste Bürgermeister hat mich jetzt schon beauftragt, für 2018 wieder ein Wolfratshausen Narrisch zu organisieren. Damit unsere Stadt Wolfratshausen weiterhin lebenswert ist und bleibt.

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