Auszeit auf dem Wolfratshauser Campingplatz!

Michi Kramer über Neues und Altbewährtes auf seinem Campingplatz – und warum man auch als Einheimischer unbedingt mal Campen gehen sollte.

Lieber Michi, was machen eigentlich Campingplatz-Besitzer im Winter?

Sie pflegen den Campingplatz und bereiten ihn für den Sommer vor! Da es bei uns kein Wintercamping gibt, nutzen wir diese Zeit zum Beispiel zum Hecken schneiden, Löcher zuschaufeln, aufgeweichte Plätze befestigen, Küche, Mietzelte und so weiter winterfest machen, das Sanitärgebäude in Stand halten… Manchmal fahren wir dann auch selber in den Urlaub.

Camping-Freiheit und Lagerfeuer-Romantik: Endlich beginnt wieder die Camping-Saison! © Stadt Wolfratshausen

Wann hat Camping überhaupt Saison?

Das ist immer unterschiedlich, je nach Wetter. Meistens beginnt sie im April und geht bis Mitte November. Dieses Jahr war durch den schlechten Mai bisher wenig los, aber jetzt ist es ja schön – wir hoffen das bleibt auch erst mal so!

Wie hast Du dich darauf vorbereitet?

Alles, was im Winter eingelagert wurde – Mietzelte, Küche, Tipi – musste wieder aufgemacht werden. Tischtennisplatte, Leih-Fahrräder und Stand Up Paddles wurden hergerichtet. Außerdem haben wir dieses Jahr zusammen mit der Stadt Wolfratshausen die Wege und eine Wiese neu angelegt.

Das Mietzelt für Spontan-Camper ohne Gepäck. © Stadt Wolfratshausen

Was gibt es dieses Jahr Neues auf Ihrem Campingplatz?

Also zum einen natürlich wie schon gesagt die Neuanlage der Camper-Wiese und der Wege mit Steindrainagen und Sickergruben. Das ist jetzt zwar keine offensichtliche Neuerung, aber eine mit großer Wirkung: So versinken die immer größeren und schwereren Wohnmobile nicht im Matsch und man kommt immer trockenen Fußes zu den Sanitäranlagen. Außerdem bauen wir gerade an einer Grillecke für die Zeltplatz-Wiese. Und auch vom letzten Jahr gibt es viele coole Neuerungen: Das Tipi hat neue, hochwertige Schaumkernmatratzen bekommen, wir haben eine Tischtennisplatte und den SUP-Verleih für Campinggäste. Die können so eine Schnupperrunde über den Weiher drehen oder auf der Loisach paddeln. Außerdem haben wir den ganzen Platz mit selbst gemalten Schildern ausgestattet, damit sich hier alle zurechtfinden.

Gäste des Campingplatzes können sich dort auch Stand Up Paddles leihen. Allerdings nur, wenn sie vorher auf dem Weiher üben und unterschreiben, dass sie sich dann beim paddlen auf der Loisach umweltbewusst verhalten. © Stadt Wolfratshausen

Was sind Highlights auf Deinem Campingplatz? Was macht ihn so besuchenswert?

Genial ist natürlich die gute Verkehrsanbindung an der A95 und der S7. Das macht unseren Campingplatz zum idealen Zwischenstopp, zum Beispiel auf dem Weg in den Süden.
Der Campingplatz selbst punktet mit seiner entspannten, familiären Atmosphäre. Wir haben einfach Flair, das wäre für größere Campingplätze schwieriger. Die Ausstattung aus Gastro-Zeiten, als das Anno72 oder „Campingstüberl“ noch für die Öffentlichkeit zugänglich war, tut da ihr Übriges: Die Camper nutzen die Fläche und Einrichtung wie ein Wohnzimmer im Freien, mit Spielen und Bücherregalen, Sofas und Tischen zum Essen und gemütlichen Zusammensitzen, und Lagerfeuer an jedem Sommerabend. Dass wir dort keinen Gastronomie-Betrieb mehr haben heißt auch, dass es bei uns abends sehr ruhig ist und wir mehr Zeit und Energie für die Gestaltung und die Weiterentwicklung des Platzes. haben. Außerdem haben wir eine unglaublich attraktive Umgebung!

Stammgäste mit Weiherblick: Familie Buchholz aus Freiburg ist jedes Jahr in Wolfratshausen zu Gast. © Stadt Wolfratshausen

Welche Ziele haben Eure Camper in der Umgebung, wenn sie mal einen Tagesausflug machen?

Zum Beispiel die Flüsse und Seen in der Umgebung. Viele fahren vom Campingplatz aus an den Starnberger See, den Kochel- oder den Walchensee oder in die dazugehörigen Berge, zur Zugspitze. Beliebt sind auch die Blomberg-Sommerrodelbahn, der Hochseilgarten in Lenggries oder auch der Isar-Radweg. Es gibt ja zum Glück tolle Flyer und Broschüren von der Stadt, auf denen die Rad- und Wanderwege in der Umgebung eingezeichnet sind. Wir haben sogar viele Gäste, die kommen aus ganz Deutschland, um sich hier die Hubert und Staller-Drehorte anzuschauen!
Auch zum klassischen Sightseeing kommen viele, etwa für Tagesausflüge zu den Königsschlössern nach Oberammergau, nach Garmisch, Bad Tölz oder nach München mit seinen vielen Museen. Im Herbst kommen auch einige, die hier fernab vom Münchner Trubel wohnen und dann mit der S-Bahn zum Oktoberfest fahren.

Lohnt es sich also auch für Leute, die in der Umgebung wohnen, zum Campen mal bei Ihnen vorbei zu kommen?

Na klar! Man muss für einen kurzen Tapetenwechsel echt nicht weit fahren. Wir haben teilweise Gäste aus München, die kommen einfach mit dem Fahrrad durch die Pupplinger Au gefahren und übernachten dann hier, bevor sie wieder zurückfahren. Dafür muss man nicht mal die Ausrüstung anschleppen: Wir haben alles da, vom Mietzelt über die Luftmatratze bis hin zu Geschirr-Boxen, damit man in unserer Camper Kitchen kochen kann.

In der Camper’s Kitchen können die Gäste sich nicht nur eine Abwechslung von dem ewigen Dosen-Ravioli verschaffen, sondern auch beim Kochen mit anderen Campern Kontakte knüpfen. © Stadt Wolfratshausen

Hast Du Tipps für Camping-Anfänger? Was darf man nicht vergessen? Welche Fallen lauern?

Ganz einfach: Ausprobieren! Klar, ein Campingplatz ist kein privates Hotel. Es ist weniger ruhig, es herrscht manchmal ein regelrechtes Kommunen-Feeling. Aber das ist gerade das Tolle: man findet leicht Anschluss, es gibt immer was zu tun und man entflieht komplett dem Alltag.

Fallen lauern eigentlich höchstens beim Equipment. Hier gilt die Faustregel: Am besten einen großen Bogen um sogenannte „Festival-Zelte“ oder ähnliches vom Discounter machen. Die werden innerhalb von kürzester Zeit undicht und dann hat niemand mehr Spaß am Campen. Und auch bei der Matratze sollte man nicht sparen, wenn man nicht mit Rückenschmerzen aufwachen will. Wer hier ein bisschen was investiert, schläft im Zelt besser als im eigenen Bett!
Doch selbst wenn da mal was schiefgehen sollte, können wir mit unserem Miet-Equipment jederzeit schnell Abhilfe schaffen.

Das ist halt das Schöne an unserem kleinen Campingplatz: Wir haben Zeit für unsere Gäste und wir haben Spaß daran, uns ständig neue Angebote einfallen zu lassen!

Campingplatz-Chef Michi Kramer und „Chefina“ Ela in ihrem Reich. © Stadt Wolfratshausen

Vielen Dank, Michi!

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