Aus dem Rathaus: Ein Status quo zur Weihnachtszeit

Weihnachtsstress – den altbekannten Zeitdruck zum Jahresende kennt auch Bürgermeister Klaus Heilinglechner. Doch er begegnet diesem mit Gelassenheit. Mit dem Rückhalt aus dem bereits Geschafften blickt er gestärkt in die Zukunft. Welche Aufgaben er noch bis zum Jahresende erledigen muss, was 2019 bereits passiert ist und was im nächsten Jahr ansteht, erklärt er im Interview.

Herr Heilinglechner, die Adventszeit steht bevor. Das ist bekanntlich eine Zeit der Besinnung und der Ruhe. Wird es denn bei Ihnen im Rathaus ruhiger?

Vor Weihnachten ist es meistens am hektischsten, denn vieles muss noch fertig werden. Im Dezember beschließen wir den Haushalt für das kommende Jahr. Das bedeutet, wir müssen den Investitionskostenplan und den Stellenplan vorbereiten. Seit Oktober finden dazu die Haushaltsvorgespräche statt. Im November wurde der Haushalt zum ersten Mal öffentlich diskutiert. Sobald der Haushalt beschlossen wird, können wir auf dieser Grundlage das nächste Jahr beginnen.

Bevor wir in das nächste Jahr schauen, lassen Sie uns zum Jahresende auch einmal zurückschauen: Was hat Sie 2019 berührt?

Eine große Freude war für mich das Ergebnis aus dem Bürgerbeteiligungsprozess zur Aufwertung der Innenstadt. Die Bürger, die sich daran beteiligt haben, waren sehr motiviert und haben hervorragende Vorschläge gemacht.

Sehr gefreut hat mich auch, dass wir im September unsere sechsgruppige Kita eröffnen konnten – rechtzeitig zum Kindergartenbeginn.

Zudem schaffen wir Wohnraum für Geringverdiener: Nachdem die Schlesierstraße in Waldram schon lange vor meiner Legislaturperiode Grund für Diskussionen war, sind dort nun seit November 52 Wohnungen für unsere einkommensschwächeren Familien bezugsfertig. Damit ist der Wohnungsbedarf noch nicht gedeckt, wir haben im Stadtrat weitere Projekte auf den Weg gebracht: In der Sauerlacher Straße 15 sollen 22 Wohnungen entstehen und beim Kraft-Areal wollen wir weitere 100 Wohnungen schaffen.

Es gibt so vieles, was bisher erreicht wurde. Man muss zwischendrin immer mal wieder innehalten und alles Revue passieren lassen.

Apropos Voranbringen: Wolfratshausen engagiert sich für die Zukunft. Ein Beispiel-Projekt ist die Fairtrade-Steuerungsgruppe, die rund um die Themen Nachhaltigkeit, Fairtrade und Umweltbewusstsein aufklärt. Gibt es weitere Nachhaltigkeitsprojekte, die die Stadt 2019 vorangetrieben hat und auch in Zukunft weiterverfolgen möchte?

Die Nachhaltigkeit ist ein weites Themenfeld. Ob das die Lieferung auf der letzten Meile oder vielleicht sogar ein Unverpackt-Laden ist – da gibt es viele Bereiche, die wir voranbringen wollen. Was mich sehr freut: Die Isar-Loisach-Realschule Wolfratshausen hat das Zertifikat Fairtrade-Schule erhalten. Damit ist sie neben der Realschule Geretsried die zweite Schule im Landkreis, die dieses Zertifikat bekommen hat. Da hoffe ich, dass im Landkreis noch weitere Schulen nachziehen.

Auch für den Tourismus sind Projekte im Gange: das Heimatmuseum wird umgebaut und eine Tourist-Info soll entstehen. Wie ist dazu der aktuelle Stand und was erwarten Sie davon?

Das Gebäude am Untermarkt 10 wird seit 2014 diskutiert und ich freue mich, dass wir es nun sanieren können. Bis zum Januar wird das Heimatmuseum vollständig ausgeräumt und die Gegenstände zwischengelagert sein. Danach beginnt die Umbauphase, die dann hoffentlich 2021 abgeschlossen ist. In das Gebäude kommt nach Stadtratsbeschluss im ersten Stock wieder das Heimatmuseum und im Dachgeschoss das Lager des Heimatmuseums. Im Queranbau soll ein Multifunktionsraum entstehen, der für Hochzeiten, für Ausstellungen und als kleiner Besprechungsraum genutzt wird. Je nach Veranstaltungsart muss der Raum schnell und einfach umgeräumt werden können.

Im Erdgeschoss wird die Tourist-Info beheimatet sein. Wolfratshausen hat im Schnitt etwa 40.000 Übernachtungsgäste pro Jahr – touristisch kann sich Wolfratshausen noch enorm entwickeln. Dazu müssen wir dem Gast das entsprechende Angebot unterbreiten und unsere Projekte an Touristen herantragen. In der Tourist-Info können sich Besucher dann unabhängig der Öffnungszeiten des Rathauses informieren. Die optimale Kombination findet dann statt, wenn wir in dem gleichen Gebäude noch einen Regionalladen ansiedeln – da sind wir wieder beim Thema Nachhaltigkeit. Wenn Touristen nach Wolfratshausen kommen, können Sie hier auch Produkte aus der Region kaufen.

Ich denke, wenn das Gebäude fertig umgestaltet ist, wird das Gesamtkonzept sehr erfolgreich werden.

Lassen Sie uns noch etwas mehr in die nahe Zukunft schauen: Worauf freuen Sie sich im Jahr 2020 besonders?

Im Falle meiner Wiederwahl im nächsten Jahr freue ich mich auf die Zusammenarbeit im neuen Gremium und hoffe, dass es aus engagierten Menschen bestehen wird, die Wolfratshausen voranbringen möchten.

Doch nun ist erstmal die Weihnachtszeit. Wie werden Sie die Weihnachtszeit und das Jahresende verbringen?

Ende November werde ich sicherlich den Wolfratshauser Christkindlmarkt besuchen. Auch den Weihnachtsmarkt in Geretsried möchte ich nicht verpassen. Zur Eiszeit werde ich kommen – die Eiszeit ist ein tolles Projekt, das sich etabliert hat. Die Kinder haben viel Freude und am Abend haben die erwachsenen Schlittschuhläufer und die Eisstockschützen das Vergnügen. Es ist viel Aufwand, eine künstliche Eisfläche herzustellen. Doch wir bekommen so viel Dankbarkeit aus der Bevölkerung zurück, dass wir dies gerne umsetzen.

Was wünschen Sie den Wolfratshauser Bürgern für die Adventszeit und das Jahresende?

Ich wünsche ihnen Gesundheit sowie Gelassenheit und den Blick für das Schöne in Wolfratshausen. Wir müssen lernen, das Positive zu sehen und das Leben zu genießen.

Vielen Dank, Herr Heilinglechner, für das Gespräch!

Autorin: Stephanie Hill

 

⇒ Zum Weiterlesen: Hier finden Sie den Beitrag zu der Eiszeit 2018/2019 und einen lesenswerten Artikel zum Wolfratshauser Christkindlmarkt 2017.

 

 

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